Perfekte Partner: EFT und die Bindungstheorie
Erlebnistherapien, wie z.B. emotional fokussierte Therapie (EFT; Greenberg, Rice, & Elliott, 1993; Johnson, 2004), teilen mit John Bowlby’s (1969/1982, 1988) Bindungstheorie einen Fokus auf die Art und Weise, wie wir mit grundlegenden Emotionen umgehen, uns mit anderen auf der Grundlage dieser Emotionen beschäftigen und sich kontinuierlich verbünden, um aus dem Drama wiederholter, emotional beladener Interaktionen mit Anhängsel-Gurren ein Selbstgefühl zu konstruieren. Die Relevanz der Bindungslehre für das Verständnis von Veränderungen in der Erwachsenenpsychotherapie, ob Einzel- oder Paartherapie, ist durch den enormen Forschungsaufwand, der in den letzten zwei Jahrzehnten durch die Anwendung der Bindungslehre auf Erwachsene entstanden ist, deutlicher geworden (Cassidy & Shaver, 2008). Die Attachmenttheorie wird nun explizit zur Information von Interventionen in der Einzeltherapie verwendet (Fosha, 2000; Holmes, 1996) und bildet die Grundlage für eine der am besten validierten und effektivsten Paarinterventionen – EFT für Paare (Johnson, 2004; Johnson, Hunsley, Greenberg, & Schin- dler, 1999). In diesem Kapitel wird untersucht, wie die Bindungsperspektive dem humanistischen Erfahrungstherapeuten dabei hilft, individuelle Probleme wie Angst und Depressionen anzugehen, sowie die Beziehungsnot, die diese Probleme begleitet und aufrechterhält. Das gegenwärtige humanistische Erfahrungsmodell der individuellen Psychotherapie wird vielleicht am besten durch die systematischen und evidenzbasierten Interventionen der EFT-Schule repräsentiert (Greenberg et al., 1993). Dieser Ansatz hat eine beträchtliche empirische Validierung sowohl für Angst-/Trauma-bedingte Probleme als auch für Depressionen bei Individuen erhalten (Elliott, Greenberg, & Lietaer, 2004).